Interkulturelle Kompetenz durch internationale Kinderbegegnungen

Die Einbeziehung von unter 12-jährigen Kindern bei der Vermittlung von interkultureller Kompetenz bildet das zentrale Thema dieses Projekts, das die Potenziale von internationalen Kinderbegegnungen im Hinblick auf interkulturelles Lernen und die Entwicklung interkultureller Kompetenz bei acht- bis zwölfjährigen Kindern aus Deutschland untersuchte.

 

Zu diesem Thema kooperierte der Forscher-Praktiker-Dialog mit dem Deutschen Jugendinstitut (DJI), das bis 2010 ein zweijähriges Forschungsprojekt mit dem Titel „Interkulturelle Kompetenz durch internationale Kinderbegegnungen“ durchführte. Unter selbigem Namen veröffentlichte das DJI 2010 eine Forschungsstudie, die die Potenziale von internationalen Kinderbegegnungen im Hinblick auf interkulturelles Lernen und die Entwicklung interkultureller Kompetenz bei acht- bis zwölfjährigen Kindern aus Deutschland untersuchte. Die erlangten Ergebnisse verstärken die Annahme, dass Kinder im Alter zwischen 8 und 12 Jahren eine besonders geeignete Zielgruppe für den Beginn von interkulturellen Lernerfahrungen darstellen und internationale Kinderbegegnungen einen wichtigen Beitrag für den Erwerb interkultureller Kompetenz und gegen die Entwicklung fremdenfeindlicher Einstellungen leisten können.

 

Hintergrund:

Die Einbeziehung von unter 12-jährigen Kindern bei der Vermittlung von Interkultureller Kompetenz ist zunehmend ein Thema. In Kindergärten, in Grundschulen und im eigenen Wohnumfeld ist das alltägliche Zusammensein von Menschen mit unterschiedlichem kulturellem und religiösem Hintergrund seit geraumer Zeit selbstverständlich. Für das Feld der Internationalen Jugendarbeit und für die in diesem Rahmen durchgeführten Programme von Austauschen und internationalen Begegnungen gelten für die Teilnahme meist Altersbeschränkungen ab 12 bzw. ab 14 Jahren. Allerdings mehren sich die Stimmen derer, die hier Zugänge auch für jüngere Menschen propagieren oder solche Programme sogar schon anbieten. Eine umfassende und intensive Beschäftigung mit den Theorien, den Konzepten und Rahmenbedingungen für Interkulturelle Kinderbegegnungen stand vor dem hier beschriebenen Prozess jedoch noch aus.

 

Umsetzung:

Die Forschungsstudie ist Bestandteil der seit 2005 eingeleiteten Strategie von FPD, das Praxisfeld der internationalen Kinderbegegnung weiterzuentwickeln und zu qualifizieren. Ab 2006 formierte sich infolge dessen die „Lenkungsgruppe internationale Kinderbegegnungen“, die das Gesamtvorhaben inhaltlich, wissenschaftlich, strategisch und finanziell vorantrieb. Die Lenkungsgruppe setzte sich aus VertreterInnen des Deutschen Jugend Institut (DJI), der Europäischen Jugendbildungs- und Begegnungsstätte Weimar (EJBW), des CISV Germany e.V., des Landesverbands der Kinder- und Jugenderholungszentren Sachsen-Anhalt, des IJAB e.V. und transfer e.V. zusammen.

Im weiteren Verlauf kamen noch VertreterInnen der Arbeitsgemeinschaft der Evangelischen Jugend in Deutschland e.V. (aej) dazu.

 

In den Jahren 2007 bis 2008 wurde in Zusammenarbeit zwischen FPD und DJI dieses Kooperationsprojekt initiiert, in dem Kinderbegegnungen und der Erwerb bzw. die Vermittlung interkultureller Kompetenz im Mittelpunkt standen. Das Ziel lag darin, einen systematischen Überblick über bestehende Angebote und die jeweilige spezifische Ausrichtung zu geben sowie erste Erkenntnisse über Faktoren und Einflüsse, die zur gelingenden Vermittlung interkultureller Kompetenz bei Kindern beitragen oder erschweren diese zu erlangen.

 

Darauf aufbauend wurde 2008 ein Fachkräfte-Workshop durchgeführt, in dem die bisherigen Ergebnisse diskutiert und das weitere Vorgehen geplant wurden. Dieser Workshop lieferte die Grundlage für die von 2009 bis 2010 durchgeführte Hauptstudie.

 

Zentrale Ergebnisse

Eine kurze Zusammenfassung der Ergebnisse der Hauptstudie finden Sie auf der Homepage des Deutschen Jugendinstituts. Hier werden Sie weitergeleitet. Zudem hat IJAB einen Flyer mit der Zusammenfassung der Ergebnisse aufgelegt.