Fachtag zur Internationalen Jugendmobilität in ländlichen Regionen

Förderung von Teilhabe am internationalen Austausch in der Region Nordbayern: Akteure, Strukturen und gute Praxis.

 

Am 05. Dezember 2017 fand der Fachtag im Rahmen des Projektes „Internationale Jugendarbeit in ländlichen Regionen“ statt. Insgesamt 24 Akteur*innen und Multiplikator*innen aus Forschung und Praxis der Internationalen Jugendarbeit versammelten sich im Theatersaal des Campus in Nürnberg. Die Veranstaltung wurde in Kooperation mit IJAB und dem Netzwerk Kommune goes International (KGI) durchgeführt und vom BMFSFJ und dem Bayerischen Jugendring (BJR) gefördert.

 

Ziel des Projektes ist es Erkenntnisse zu Zugängen und Möglichkeiten junger Menschen, die in ländlichen Regionen aufwachsen, für die Teilnahme an Angeboten der Internationalen Jugendarbeit zu gewinnen. Zu diesem Zweck führte Prof. Dr. Rakhkochkine eine Vorstudie durch und analysierte existierende Studien, Berichte und sonstige Publikationen auf diesen Zusammenhang. Seine Erkenntnisse stellte er in Nürnberg vor und diskutierte sie mit den Teilnehmenden. Die Untersuchungen haben ergeben, dass es bisher kaum relevante Studien gibt, die sich mit Internationaler Jugendarbeit in ländlichen Regionen beschäftigen. Allerdings gibt es einzelne Ansätze, die Gelingensbedingungen für den Aufbau von Strukturen und Angeboten aufzeigen. Zudem wurden besonders aktive Landkreise und Ortschaften identifiziert. Gleichzeitig ist es notwendig den ländlichen Raum zu definieren und für Forschungszwecke zu operationalisieren. Prof. Dr. Rakhkochkine stellte diesbezüglich verschiedene Ansätze vor, die entweder eine quantitative, auf Kennzahlen wie der Einwohnerzahl basierende, oder eine qualitative Abgrenzung vornehmen. Beispiele qualitativer Merkmale sind die Beschaffung der Infrastruktur, die Anzahl der ansässigen Unternehmen oder die Vereinsdichte. Ein ausführlicher Forschungsbericht wird in Kürze veröffentlicht.

 

Außerdem konnten sich die Teilnehmenden im Rahmen von vier Kurzinputs über besonders erfolgreiche Ansätze zur Förderung Internationaler Jugendarbeit informieren. Anneke Schlummer (IJAB) berichtete von den bisherigen Erkenntnissen im Rahmen von Kommune goes international und zeigte Möglichkeiten zur Mitwirkung auf. Im Anschluss stellten Friederike Betge und Claudia Vogt Gohdes (Stadt Lauenburg) ihre Erfahrungen dar, die sie im Rahmen von KGI gesammelt haben. Mittlerweile sind etablierte Programme entstanden und die Aktivitäten im Jugendaustausch konnten stetig ausgebaut werden. Außerdem berichtete Michael Schwarz vom Bayerischen Jugendring von insgesamt zehn Pilotkommunen, die in Zukunft verstärkt Angebote Internationaler Jugendarbeit umsetzen möchten. Unter diesen Regionen befinden sich auch neun Landkreise. Den Abschluss machte Prof. Dr. Rakhkochkine, der ein Netzwerk zur Internationalisierung von Bildung in der Metropolregion Nürnberg vorstellte.

 

Der zweite Teil des Fachtages konnte für eine intensive Vernetzung genutzt werden. Die Teilnehmenden kamen ins Gespräch, tauschten sich zu ihren Angeboten und Tätigkeiten aus und identifizierten förderliche Bedingungen, um Internationale Jugendarbeit in ländlichen Regionen besonders erfolgreich zu verankern. Dabei wurde deutlich, dass es häufig an Netzwerken fehlt, um Träger und Strukturen miteinander in Verbindung zu setzen und so zu einem Ausbau der Internationalen Jugendarbeit beizutragen. Eine kleine Arbeitsgruppe setzte sich außerdem mit den besonderen Spezifika ländlicher Räume auseinander und kam zu dem Schluss, dass insbesondere die positiven Spezifika kleiner Gemeinden und Orte im Diskurs stärker herausgearbeitet und für den weiteren Projektverlauf genutzt werden sollten.

 

Insgesamt zogen die Teilnehmenden ein positives Resümee und schätzten die Möglichkeiten, mit zahlreichen Vertreter*innen aus ländlichen Regionen ins Gespräch zu kommen. Im kommenden Jahr soll das Projekt fortgesetzt und bisherige Forschungsergebnisse durch Pilotstudien mit zwei Landkreisen angereichert werden. Dabei werde es insbesondere um Gelingensbedingungen und Charakteristika der Untersuchungsziele gehen, die zu einem effektiven Aufbau beigetragen haben. Auch die Pilotstudien werden in Kooperation mit Prof. Dr. Rakhkochkine durchgeführt.

 

Die Dokumentation zum Fachtag finden Sie hier. Weitere Informationen erhalten Sie über unseren Newsletter, zu dem Sie sich hier anmelden können.